Etappe 22, Donnerstag, 28.08.2008, 0945-2000 123km 7:23 netto Vmax 55km/h
Die Nacht war uebel. Nicht geschlafen, aber dafuer war das Wetter gut. Es gibt lekker Fruehstueck, frisches Brot, Nutella, Bananen, Kaese, Kaffee, nachdem ich vorher die ganzen Sachen zum trocknen rausgestellt habe. Dann habe ich nochmal schnell die Kette vom Fahrrad gewechselt. Nach der Regenfahrt gestern hatte die gelitten, zweitens war die 1000km Grenze gerade erreicht und bei Haengerbetrieb ist das die Grenze, dann ist die hin.
Packen und los gehts ueber die Nr. 1 nach Sarpsborg downtown, weiter nach Moss auf der alten E6, die jetzt 118 heisst. In Moss entscheide ich mich durchzufahren, vorher aber nochmal schlaumachen in der Touristinfo.
Weiter entlang der Nr 1. Die Route gabelt sich in die 17 und die 1 und ich frage3 einen Studenten, der mir den Unterschied erklaert: Die 17 waere die Kongs/Strecke also die Koenigsroute und die sei sandig und so. Allerdings hatte er das vertauscht was mich mehrfach laut zu wuesten Beschimpfungen hinreissen lies, weil ich schieben und auseinanderbauen musste. So verirrte ich mich vor der Ankunft noch in einem Kaff namens Siggerud, bis mir ein Mountainbike Coach den richtigen Weg erkklaerte. Immer geradeaus nach Kaukato, dann rechts ab nach Ljian, dann kommt dasd Fjordcamping. So wars auch, danke Coach!
Das Fjordcamoing schloss seine Pforten dieses Jahr am 31. August mittags um 12. Da habe ich gerade nochmal Glueck gehabt!
Gluecklich und zufrieden bin ich in Oslo gelandet und habe das erste Mal seit 10 Tagen mein Mobiltelefon eingeschaltet und wenigen lieben Menschen Bescheid gesagt.
Es ist geschafft, das Ziel in Oslo ist erreicht
Jetzt in Norwegen, gibts auch neue Radwegzeichen, die sind jetzt rot!
Es ist nicht mehr weit, die noerdlichste Karte aus meinem Satz liegt auf dem Lenker.
Hier musste geschoben werden. Ein Wahnsinn, wer sich das ausgedacht hatte.
Der Platz haette eigentlich schon vor einer Woche zugemacht werden sollen. Dann haetten wir halt wild gecampt. Das ist ja hier erlaubt.
Diese Aufnahme ist fuer meinen Freund Christian S, normalerweise aus dem schoenen Saarland, momentan in Bruessel. Christian plant schon seit Jahren Touren und besucht Outdoormessen und Fahrradshows, nur selbst nach draussen will er nicht. Das Zelt waer vielleicht was fuer ihn, so braucht er wenigstens nicht auf den Boden. 🙂
Mein eigenes Zelt idyllisch auf einem kleinen Huegel. Es war trocken und frisch in Oslo!
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Etappe 23, Samstag, 30.08.2008, Oslo-Frederikshavn/Daenemark
Ich schlafe lange, ich glaube es war 0730 als ich aufgewacht bin. Die Sonne braucht etwas laenger, bis sie von Osten zum Zelt durchgedrungen ist, da ein Huegel und die Autobahn dazwischen liegt. Das ist heute nicht schlimm, denn der naechste Termin ist erst um 1930, dann legt die Faehre ab. Ich raeume also meinen Kram zusammen, lege fest, von was ich mich in DK trennen werde, was also als Paket nach Hause geht und dann rolle ich gemuetlich vom Platz, nicht ohne mich vorher von den beiden Schwaben Marcus und Andrea? zu verabschieden, die zu Fuss unterwegs waren. Ja, das gibts auch noch. Nur mit Rucksack und oeffentlichen Verkehrsmitteln.
Auf der gestrigen Fahrt habe ich einen Platz entdeckt, auf dem man wunderbar baden koennen muss, jedenfalls stelle ich mir das so vor. Und das will ich ueberpruefen, denn das Wetter stimmt und Badehose und Schwimmbrille sollen ja nicht die ganze Zeit nutzlos mitgeschleppt werden. Also der Platz heisst Ulvoeya, ist eine Insel (das oe muss wieder durch ein Durchschnittzeichen ersetzt werden) und liegt auf halber Strecke zwischen dem Fjordcamping und der Innenstadt. Man faehrt ueber eine weisse Haengebruecke und anschliessend wieder nach Sueden. Und tatsaechlich, dort gibts einen wunderbaren Strand und man kann ca. 50 meter in kristallklares Wasser hinausgehen bevor es dann tiefer wird und man schwimmen kann. Das Wasser ist salzig, mit 18 Grad sehr erfrischend, wir sind ja auch im Oslofjord und in der Nordsee. Dort bleibe ich bis 17 Uhr, gehe abwechselnd baden, essen und lese in meinem Buch. Ein schoener Tag.
Dann gehts in die City, ich schreibe noch ein paar letzte Karten und rolle dann locker um 19 Uhr als erster auf die Faehre, verzurre das Rad und den Haenger und gehe an Deck.
Dort sind die ersten Wikinger schon dabei, sich zu betrinken. Das ist auch am besten von frueheren Erlebnissen auf scandinavischen Faehrfahrten haften geblieben, dass der Sinn und Zweck einer solchen Fahrt nur dem betrinken dient, da man das sonst ja entweder mangels Geld oder Alkohol nicht kann. Ich unterhalte mich kurz mit einem Fernfahrer aus Norwegen der immer wieder die BAG nennt, die ihm in Deutschland so zusetzt. Dann ruft er immer wieder den Namen eines gebuertigen Oesterreichers, welcher in den Jahren 1933 bis 1945 in Deutschland eine wichtige Rolle gespielt hat. Meinen Rat, das doch nicht zu tun, ignoriert er noch nicht einmal. Da war auch Alkohol im Spiel.
Ich bin dann doch entgegen meiner Absicht nicht in der Kabine zu schlafen gegen 2 Uhr doch mal runter, weil ich muede war und habe mich ca. 5 Meter unter der Wasserlinie, direkt einen gefuehlten halben Meter ueber der Bilge schlafen gelegt. Die Viermannkabine war leer, ich war der einzige Gast. Es war warm und ein titanisches und estonisches Gefuehl waren mein staendiger Begleiter.
der Oslofjord beim morgendlichen Reinfahren mit dem Rad!
Opernaufnahmen ohne Ton, mit und ohne Tourist.
waehrend man in Hamburg die QM bewunderte, lag die Jewels of the seas in Oslo am Kreuzfahrerkai
beim lesen mittags vor der Abreise nach Daenemark
die Bruecke zur Insel Ulvoeya
Blick von der Faehre, vor und nach dem Befuellen mit Autos. Das ist das schoene, mit dem Rad faehrt man IMMER zu allererst drauf!
Sonnenuntergang auf der Nordsee im Skagerrak. Da gabs leckeres eiskaltes Carlsberg Bier.