Etappe 18, Sonntag, 24.08.2008 1020-1730, Goeteborg-Kungaelv, 58km
Es herrscht Superwetter in Askim so dass ich voller Freude losfahre. Leider stelle ich erst nach der Ueberquerung der Aelvsborgbron fest, dass sie mir in Goeteborg die Luftpumpe geklaut haben. Ich aergere mich, aber das nuetzt leider nix, denn davon kommt sie nicht zurueck. Also im naechst groesseren Ort Station machen und eine kaufen, das war in Kungaelv. Dort bin ich ueber Nacht im Vandrarhem geblieben. Internet hatten die nicht, aber alle Vandrarheme bieten wireless LAN an. Dann braucht man aber auch einen Computer. Better luck next time.
Der Campingplatz vom Vandrarhem liegt am Fluss, unterhalb der Bohusfaestning, direkt am Bohuslaen. SEHR idyllisch, nur abends fressen einem die Moskitos auf. Autan family hilft hier allerdings noch, im Gegensatz zu den Spruechen der alten Haudegen, die man immer so trifft und die behaupten, nur ddt wuerde helfen.
Am Nachmittag bin ich nochmal runter zum Abschnitt, an dem ich den Radweg verlies und treffe auf einen deutschen im gelben Edeka/Trikot. Der faehrt 1000km die Woche, sprachs und war auch schon weg. Allerdings war der auch 30kg leichter und hatte nur wenig Gepaeck. Das geht natuerlich auch. Dann wirds aber stressig.
An diesem Wochenende muss dort auch ein Harleydavidson-Treffen gewesen sein, die Motoren sind die ganze Nacht zu hoeren.
Ãœberfahrt der Aelvsborgbroen
Schaefchenwolken
****************************************************************
Etappe 19, Montag, 25.08.2008, Kungaelv-Lysekil, 1020-1845, 97km
Die Route: Kungaelv, Kode, Joerlanda, Stenungsund, ueber die Tjoernbron, dort Mittagspause gemacht, Varekil, Sunddsandvik, links ab nach Eriksberg, am T rechts nach Bokenaes, zur Faehre, Lysekil, sprich Luesetschill,
Fruehstueck gleich nach dem Aufstehen, packen und ab zum bikeplace.se in Kungaelv. Der Verkaeufer ist sehr nett, ich kann die Pumpen ausprobieren und entscheide mich fuer ein Modell von Zefal. Von denen habe ich schon eine, die funktionieren auch alle gut. Dann gibt er mir noch den Tip, ich solle auf dem Weg nach Norden nicht komplett auf dem Festland bleiben, die Insel Tjoern sei sehr schoen. Das merke ich mir und so geht es nach dem Kauf von zwei Trinkflaschen, einer Pumpe und einer Tube Kettenschmiermittel, welches mit der Pumpe in Goeteborg gemopst wurde, los.
Unterwegs treffe ich zwei Tueppen, Roland den Schwaben aus Muenchen, der im Wald uebernachtet und ohne Zelt unterwegs ist. Ich wuerde zuviel mitschleppen, das wuerde mir, insbesondere auf dem Weg nach Oslo, aber auch danach noch leid tun. Roland faehrt auch 1000 die Woche, aber nicht jede. Respekt Roland! Und Uli, den gebuertigen Bad Kreuznacher, der von Helsinki aus zum Nordkapp gefahren ist und jetzt auf dem Weg nach Kopenhagen ist. Auch hier meinen Respekt. Die beiden waren cool.
Die Ueberquerung der Tjoernsbruecke war klasse, dort hatte man eine tolle Aussicht und ausserdem konnte man auf der dem Verkehr abgewandten Teil prima Mittag machen. Dann war gegen Ende der Etappe noch eine Faehre zu besteigen, die legte ab, als ich gerade richtig drauf war. Das war just in time. Der erste Camping nach der Abfahrt war nix, die hatten wegen Reichtum geschlossen, der zweite war Spitze. Marcus Livh von Siviks Camping versorgte mich erstmal mit free-glass, also kostenlosem Eis und nahm dann auch nur 100 Crowns fuer die Uebernachtung. Ich brachte von Konsum dann anschliessend Bier mit und wir tranken die Buechsen zusammen leer. Im Oktober will er nach Muenchen, aufs Oktoberfest, den Deutschen mal zeigen, wieviel ein alter Schwede so saufen kann. Pass auf dich auf Marcus, warnte ich ihn, das ist nicht ohne…
Morgen gehts nach Stroemstad.
Radweg zur Tjoernbruecke
Mittagspausenaussicht
Die Faehre nach Lysekil, das war Faehre Nr. 3
**************************************************************
Etappe 20, Dienstag, 26.08.2008, Lysekil-Grebbestadt 74km die meisten davon im Regen und bergauf-bergab.
Route: Lysekil, Brastadt, Brodahl , ich kann meine eigene Schrift nicht mehr lesen und habe die Karten aus Schweden und Norwegen schon nach Hause geschickt, sorry, Straendeaeng, Hambyurgsand, Fjaellbacka, Grebbestadt.
Die ganze Nacht incl. morgens regnet es in Lysekil. Eine Luke des Zeltes war nicht geschlossen, da hat es reingezogen und gesuppt. Herrlich. Eine schoene Uebung um mit dem einzigen Handtuch schoen alles aufzufeudeln. Ich avisiere einen Ruhetag an, breche aber doch auf, als gegen 10 die Sonne rauskommt. Bis zur Abfahrt wird es dann 1120 das ist eigentlich zu spaet, um loszufahren, aber was solls.
Es geht brutal hoch und runter. Runterwaerts bekomme ich lokker 60 Sachen drauf, dafuer sind es hoch nur 4-5.
Unterwegs traf ich eine Familie aus Hamburch, die waren zu dritt unterwegs, haben aber ihr Zelt nach Hause geschickt, weil es zu schwer war. Der Bub hatte bereits Achsbruch. Manchmal geht sogar das beste Material baden, hatte ich in Frankreich vor vier Jahren auch.
Auf dem Camping in Grebbestad sind zwei Briten neben mir, sie reisen mit einer 150 PS Yamaha. Da sind Fjorde kein Thema! Ausserdem treffe ich zwei junge Leute aus Jever, die fahren von Goeteborg nach Oslo und am Sonntag mir der Ferry zurueck nach Kiel.
Nachts zieht es wie verrueckt, die Briten merken nix, die hatten abends Vodka getrunken. Da merke ich mir fuers naechste Mal…
Die Kirche in Brastadt Kyrka. Der Gaertner ist ein wahrer Kuenstler, er hat ein Muster in den Kies gezogen.
Hier war das Schild „Radweg“ nur noch zu erahnen
Felsen auf dem Weg
Passage durchs Wasser
Abendessen in Grebbestadt.
****************************************************************
Etappe 21, Mittwoch, 27.08.2008, Grebbestadt-Sarpsburg/Norwegen, 0930-1830, 94km
Als ich nach dem Sturm aufwache, waren die Ostfriesen schon am packen. Die habe ich auch nicht mehr gesehen. Machts gut Freunde! Ich komme frueh los, 0930 sitze ich auf dem Rad. Um 10 habe ich das erste Mal die Regensachen angezogen. Es ist nur am schuetten. Kurz vor Stroemstadt wieder aus, kurz nach Stroemstadt wieder an bis zum Erreichen des CP in Sarpsburg gegen 1830. Hinweis fuer die Reisekostenstelle: Der Grenzuebertritt war um 17 Uhr. Davon gibts leider keine Bilder, weil ich bei dem Wetter die Cam nicht rausgeholt habe.
Abendessen ist ausgefallen, stattdessen will ich mir eine Tuete Chips und ein paar kalte Bierchen goennen, ist aber nicht, weil es bereits 20:20 Uhr ist und in Norwegen ab 20 Uhr kein Bier verkauft werden darf. DAS IST KEIN WITZ, Mike! Sonntag ist generell der Verkauf verboten. So wurde es eine Tuete Chips Onion SourCream mit Coke, eiskalt. Ich habe die Nacht kein Auge zugetan.
Achso, die Route: Grebbestadt, Tonumshede, von jetzt an unpaved, Eh, Lur, Haestum, Vassby 164, Hamme, Valex, Skee. Dort sagt mir ein Mann, nur weil ich ihn angesprochen habe, sofort das Geheimnis, wo der Radweg weitergeht. Auf meine Frage, dass er doch noch gar nicht wissen koenne, was ich wissen will, sagt er: Doch, diese Frage musste ich im Sommer 100mal beantworten. Die Antwort ist, dort drueben ueber die Bahnlinie und dann geradeaus! Danke nochmal! Stroemstadt, dort ueber die dicke Strasse raus, Blomsholm, nochmal Vaessbz, Lommeland, Rassholt, Skogar, Svinesund, der Grenzort. dann weiter ueber den Radweg Nr. 1 nach Sarpsburg.
Der Campingplatzmann schenkt mir die Laundry, meine Klamotten sehen aus, wie #$%^, Es war wieder der vierte Tag und Waesche waschen angesagt. Dann hat man wenigstens was zu tun. Gegen 10 bin ich schlafen, mit dem Ziel, am naechsten Tag meine Final Destination zu erreichen!
Grabfeld am Bohuslaen. Hier wurde das schottische Heer vernichtet.
Kurz vor Stroemstadt musste ich an dieser idiotischen Barriere das Rad zerlegen. Die Regensachen konnte ich da mal fuer ein paar Minuten ausziehen.
hier gings dann ueber Stock und Stein auf „unpaved roads“