10, Las Vegas

7. Oktober Fahrt nach Las Vegas. Am gleichen Tag gäbe es die Gelegenheit, ein Konzert mit der Band U2 in der neuen MSG Sphere zu erleben. Die Tickletpreise habe ich die letzten 14 Tage beobachtet, die sind aber nicht unter 400 dolares gesunken. Das ist meine Schmerzgrenze. Also werden wir uns morgen die Sphere von aussen anschauen und ein paar Eindrücke von Vegas ansonsten gewinnen.

Nach knapp vierstündiger Fahrt sind wir nach einer Frühstückspause in Williams, AZ, in Las Vegas angekommen. Was mich immer noch entsetzt, schon bei der Unterkunft in Kayenta, ist diese Starbucks Geschichte. Samstags morgens im Safeway mit Starbucks Filiale oder sonntags nachmittags. Da stehen Leute Schlange um sich für 7$ einen Kaffee zu kaufen. Im Pappbecher oder wenn noch Sahne und Karamel dabei ist im Plastikbecher. Mir fehlen da die Worte. Ich kann mir das nicht erklären. Ist das für Facebook oder youtube. Worum geht es da?

Nach 32 Jahren komme ich zum ersten Mal wieder hierher, welch ein Kulturschock, einerseits zu den erlebten Nationalparks andererseits zu den Erinnerungen aus 1991. Der Verkehr ist unglaublich, der LV-Boulevard, aka Strip ist brechend voll, die Einsatzfahrzeuge bahnen sich ihren Weg mit ohrenbetäubenden Lärm. Poser machen Ampelrennen mit Fahrzeugen, die einen Lärm machen, dagegen sind die Kisten aus dem Wispertal Hummelflug. Man kann noch nicht mal ungestört rechts oder links den Strip entlang flanieren, ständig kommen Baustellen oder man muss Fußgängerübwege nutzen, die dann entweder auf die westliche Seite führen oder mit riesigen Umwegen die Querstraßen überqueren. Die Leichtigkeit von damals ist dahin.Unterwegs kommen einem barbusige Mädchen entgegen und fragen nach einem Foto. Ich bin nicht betrunken, blanke, bemalte Titten und Federn wie bei den brasilianischen Tänzerinnen am Rosenmontag. Der Akzent der Mädchen passt entsprechend. Das haut einem wirklich aus den Socken. Die Hotels und Casinos sind so irre groß, dass man sich darin verläuft und anstatt ein Hotel zu durchqueren den ganzen Block noch einmal läuft. Die Wege generell sind riesig, gut, so kommen Leute, die das auch brauchen auf ihre Kilometer.

Wir sind dann zur Sphere gelaufen. Die Kartenpreise bewegten sich für das U2-Konzert im Bereich von 1,4k$, das war ich nicht bereit zu zahlen. So sahen wir sie uns von außen an.

8. Oktober, Sonntag: Also, so bitter das klingt, aber Las Vegas habe ich nicht mehr wiedererkannt. Das war zwar auch schon Trubel vor 30 Jahren, aber was da jetzt zu sehen und zu hören ist schreckt mich eher ab.

Den Tag beginnen wir mit einem Frühstück außerhalb. Wir sind zwar bestens selbst versorgt, aber das größte Hotel ever verfügt nicht über einen Kühlschrank noch einen Wasserkocher oder Kaffeemaschine im Zimmer. So ähnlich war es ja in Kayenta auch schon. Das ist unwürdig. Auch eine Flaschenauffüllstation wie sonst überall auch wäre gut, Gibts alles nicht, dafür wird im Tropicana geraucht.

Naja, wir verbringen den Tag und gehen lecker Mittagessen, schauen uns die Fontains im Bellagio an und machen uns dann auf den Weg zum Flughafen. Mietwagen abgeben und Shuttle zum Flughafen sind safe, die Maschine scheint pünktlich zu sein. Dann gehts jetzt auf nach NYC.

weiter mit 11, NYC