Bad Flinsberg im Juni

Die vergangene Woche verbrachten wir zum ersten Mal in Bad Flinsberg (poln: Swieradów Zdrój). Das ist ein Kurort in Niederschlesien, also Polen. Liegt ca. 60km hinter Görlitz und grenzt im Wald an Tschechien. Wir hatten Superwetter erwischt und konnten so, wie wir es mögen, abwechselnd einen Tag wandern und den nächsten radfahren. Die Stadt ist sehr überschaubar, 4k Einwohner, viele ältere deutsche und internationale Kurgäste.  Es gibt eine große Anzahl von Restaurants und Cafes, das Essen war die ganze Zeit super. Über die Flowtrails habe ich unten bereits was geschrieben. Unterkünfte gibt es auch in allen Kategorien, wir hatten dieses Mal eine Pension, poln. Pensjonat ausgewählt, dort sollte es ursprünglich auch Mittag/Abendessen geben, das machen die Wirtsleute aber erst in der Hauptsaison. Aber Frühstück gab es reichlich, polnisch halt, sehr wurst- und käselastig. Der Kaffee war nicht so mein Geschmack, das habe ich dann halt in den Cafes nachgeholt. Das Mimoza kann ich ansonsten empfehlen, liegt sehr zentral und von weitem sichtbar neben der größten Blutbuche, die ich je gesehen habe, Stammdurchmesser ca. 1,30. Überhaupt sind die alten Bäume das Kapital der Stadt. Der Kurpark ist traumhaft. Dort darf man aber erst rein, wenn man seine 50km Rad gefahren oder 20km gewandert ist. Urlaub hier in der Gegend und überhaupt in Polen jederzeit gerne wieder.

Herzlichen Glückwunsch zum 18. Geburtstag

Der wohl beste Beitrag zum Klimaschutz (CO2, Ressourcen, ich erspare uns weitere Einzelheiten) dürfte sein, einen Wagen, (wenn man schon einen braucht und daran bestand und besteht momentan kein Zweifel) solange zu fahren, bis nix mehr geht. Das versuche ich. Heute nun ist er 18 Jahre alt geworden, der zuverlässigste Wagen, den ich je hatte.  Ein Peugeot Partner, 2.0l HDI.

Achterbahn im Wald

Downhill, also hoch mit dem Lift und dann runterrasen, war mir immer schon suspekt. Das finde ich beim Skilaufen schon schei%%e, aber dort betrifft es mich nicht, denn skilaufen kann ich nicht. Beim radfahren gibts diesen Trend jetzt auch, aber auch das lehne ich ab, es sei denn, man hat die Chance, vorher mit eigener Kraft hochzufahren. So etwas dazwischen gibts hier, das  heißt in Polen Singletrack. Und bevor man sich ein Urteil erlaubt sollte man das ausprobieren. Heute waren wir zum ersten Mal im Leben auf so einem Singletrack, in Deutschland nennt man sie Flowtrails.

Gemeint sind einspurige Einbahnstraßen im Wald, von Menschen angelegt und gepflegt.  Bäche und Morast werden mit hölzernen Brücken überwunden, die Strecken haben nicht mehr als 5 Prozent Gefälle. Meist handelt es sich um Rundkurse, was bedeutet, dass man zwischendurch auch immer wieder klettern muss, um zum Ausgangspunkt zu kommen. Heute wurden die Strecken sogar gemäht. Mein Kollege Thomas K., der selbst mit seinem Verein solche Strecken baut, sagte zu mir einst auf die Frage, was mich auf so einer Strecke erwartet: „Stell dir vor, du fährst Achterbahn, aber mit dem Fahrrad im Wald.“ Genauso ist es auch.

In dieser Gegend gibts noch viel mehr Strecken, den gesamten Überblick bekommt man hier auf der Seite: http://singletrack.pl/ . Alle diese Strecken sind miteinander verbunden:

Diese beiden sind wir heute gefahren.

Nachteil an solchen Rundkursen ist evtl, dass man nirgends „hin“ kommt. Die Strecke verläuft die ganze Zeit im Wald, das Ziel ist das fahren und nicht ein bestimmter Wegpunkt, den man sich auf der Karte ausgesucht hat. Allerdings ist der Spaß am MTB-Fahren garantiert, den hat ja nicht jeder beim stumpfen bergaufklettern. Training muss halt auch manchmal sein, und der Mensch lebt von dieser Abwechslung.

Und zum Schluss fällt mir ein, dass der Sportverein in Wiesbaden (gravitypilots) höllisch Stress bekam, bei der Einrichtung der Downhillstrecke für Biker unterhalb des Schläferskopfes. Vielleicht war der Name falsch gewählt, gegen einen Flowtrail kann man eigentlich nichts haben. Bis auf den Freischneider wird dort kein Benzin verbrannt.