Dabei wollte ich nur weg vom Öl und vom Dreck. Wartungsfrei und sauber sollte es sein, das neue Antriebssystem meines Fahrrades, ein Fatbike von Mi-tech.de mit Pinion P1.18 Getriebe. So voll umfassend informiert hatte ich mich nicht, die Videos von rad-lager.de und die Infoseite über Vor- und Nachteile von Zahnriemen hatte ich nicht gesehen. Ich bin schon davon ausgegangen, dass diese neue Technik gut sein muss. Vom Pinion bin ich auch immer noch überzeugt, vom Gates Zahriemen nicht mehr so ganz. Aber vielleicht liegt es auch daran, dass er zur Zeit nicht mehr so richtig eingestellt ist.
Es ist klar, der Riemen verträgt keine Ungenauigkeit bei der Flucht der beiden Zahnräder. Nicht nur dass beide parallel zueinander stehen müssen, sie müssen auch genau hinterneinander liegen. Das habe ich mit einem Aluminiumlineal in V-Form hinbekommen. Wichtig dabei ist, dass man die Ruhe- und die Lastsituation beachtet. Die Lage verändert sich unter Last etwas. Idealerweise kommt das System unter einer gewissen Last genau zur Flucht.
Dann muss die Riemenspannung stimmen. Die Methode, mit einer App und einem Mikrofon anhand des Anschnipsens des Riemens einen Sound zu erzeugen, der dann Angaben zur Spannung gibt und mit die App mit einer Ampel angibt, ob die Spannung stimmt, halte ich für Magie (Illusion). Ein Gewicht in die Mitte des Riemens zu hängen und die Ablenkung aus der Waagerechten zu messen klingt für mein Verständnis schon deutlich präziser, wenn man denn eine Tabelle hätte, die dazu Angaben macht.
Das Foto zeigt die vorletzte Version des selbsgebauten Tension-Tools. In der fertigen Version ist am oberen senkrechten Stück noch ein kurzes Stück eines Klappmeters angeschraubt, um die Auslenkung sofort ablesen zu können. Den Becher habe ich deswegen genommen, um über die Schraubenfüllung möglichst genau an ein definiertes Gewicht heranzukommen.
Momentan sind die beiden 39 Zähne-Räder in der Flucht, der 125 Zähne-CDX-Riemen ist gespannt. In der Mitte des waagerecht ausgerichteten Riemens hängt ein Gewicht von einem Kilogramm. Die darauf wirkende Gewichtskraft lenkt den Riemen um 12mm nach unten aus. Jetzt wird die Runde am kommenden Samstag zeigen, ob ich so fahren kann oder nicht. Letztendlich ist die Spannkraft ja nicht wichtig, das Ergebnis in der Form „derzeitige Spannung ist zum fahren gut/schlecht/gar nicht geeignet“ ist wichtig. Und darüber kann man sich ja eine eigene Tabelle bilden. Wenn dies hier jemand liest und diese Erfahrungen schon hat, darf der/diejenige mir das gerne schicken.
Tabellen von Gates über das Gewicht des Tools und die dabei erfolgte Auslenkung des Riemens habe ich noch nicht gefunden. Bei meinem bevorzugten bike-Versender habe ich die beiden Größen angefragt, aber ob die sich die Mühe machen, das Tool zu wiegen und auszumessen glaube ich nicht wirklich.
Ich will die nervigen Geräusche wegbekommen. Gegen den Staub am Riemen hilft ein Wasserstrahl aus der mitgeführten Trinkflasche. Einmal hat mir ein Schrauber den Riemen mit Silikonspray eingesprüht, das war auch eine Zeit lang ganz gut.
Irritiert bin ich allerdings immer noch vom höheren Kraftaufwand des im ersten Absatz verlinkten Videos von Georg Schmeisser. Da kann man eigentlich nicht guten Gewissens zum Riemen greifen. Und davon bin ich nicht weit entfernt, Ketten und 2 gleiche Ritzel mit 104mm Lochkreis sind noch in der Ersatzteilkiste.
So ähnlich hat das Georg Schmeisser an einem Kunden-Fatbike von Nicolai gemacht, leider wurde das Video schon nach 4 Tagen wieder entfernt.
Es geht weiter…