Kommunikation im Straßenverkehr

Samstag Mittag, ich befahre in Wiesbaden die Panoramastraße in Richtung Schönbergstraße. Will zum Bahnhof. Die Schönberg- ist Tempo 30 Zone, ergo gilt, wer von rechts kommt, hat Vorfahrt. Die Panorama- kommt von rechts. Es ist relativ viel Verkehr. Ein Auto nach dem andern fährt an der Panorama- vorbei, keiner macht Anstalten, die Vorfahrt zu gewähren. Ich passe es so ab, dass ich in einer Lücke lande. Der Fahrer des Wagens hinter der Lücke (Passat Kombi)  hupt mich an. Ich fahre weiter, zeige ihm 150m weiter das Zeichen, dass die 30er Zone beendet. Ich lasse ihn rankommen, er meint nur, das hätte er nicht gewusst. „OK“, antworte ich, „sonst noch etwas?“ „Ja was denn noch?“ erwidert er.  Der Satz „für mein ungerechtfertigtes Verhalten bitte ich um Verzeihung“ oder etwas vergleichbares kommt nicht. Will er nicht oder  kommt er nicht drauf. Resigniert und kopfschüttelnd fahre ich weiter. Seine  Beifahrerin brüllt mir aus dem Fenster hinterher: „Freundlichkeit, etwas mehr Freundlichkeit.“

Ist das zu glauben. Diese Menschen missachten die Vorfahrt und fordern dafür mehr Freundlichkeit. Anstatt mit gutem Beispiel voranzugehen. Erziehung Fehlanzeige. Ein Lehrgang „Verhalten im Straßenverkehr“ und ein paar Fahrstunden wären sicher besser gewesen, als die offensichtlich investierte Zeit beim injizieren von Farbe unter die Haut und dem Aufbohren der Ohren auf die Größe von 5-Mark-Stücken. Man muss Prioritäten setzen.