babie lato in Warschau

Zum Abschluss des Jahresurlaubes waren wir mit der Lufthansa 4 Tage in Warschau. Flug, Unterbringung und Verpflegung waren problemlos, zumindest bis zum Abend vor dem Rückflug. Das wird sich dann erst morgen zeigen. Das Wetter spielte ganz gut mit. Es gab babie lato (wörtlich poln. für Altweibersommer) die ganze Zeit, nur am letzten, heutigen, Abend regnete es etwas. Aber das Wasser geht ja bekanntlich nur bis zur Haut. Am Ankunftstag bin ich erstmal zum Friseur in der Okopowa 23 gegangen, dann direkt daneben in den Flaggenladen Flagi, ebenfalls Okopowa 25, Wir haben die Schwiegermutter besucht, Geburtstagskarten nach Hause geschickt, waren in Parks und Shopping-Centern unterwegs. Leider hat das folk gospoda geschlossen. Einige Beiträge früher habe ich es noch über den grünen Klee gelobt. Leider schreiben die Knaller auf ihrer Webseite nichts davon. Da frage ich mich allen ernstes, wozu die einen Webseite betreiben, wenn das nicht dort steht. Am Restaurant selbst gibt es nur einen Hiweis auf das „rote Schwein“ so man hingehen soll. Aber das taten wir dieses Mal nicht. Wir waren im indian lounge in der Wolska 38, alles wunderbar und kann man weiterempfehlen.

Donnerstag waren wir zu Mittag im U Lotnikow, wo eine Bekannte von uns kocht. Das Lokal ist in der Zygmunta Krasinskiego 56. Es war anfangs etwas laut dort, der Fernseher lief und auf der anderen Seite die Lüftung, aber das Essen hat geschmeckt.

Heute dann endlich der Besuch in der schon von Steffen Möller empfohlenen pracownia cukiernica (Bäckerei)  https://zagozdzinski.pl/. Hier soll es demnach die besten Berliner (paczki) der Stadt geben. Das würden wir auch so bestätigen. Die sind wirklich klasse. Die Öffnungszeiten beschreiben die Betreiber selbst so: Wir verkaufen täglich Berliner ab 9 Uhr morgens und zwar solange, bis sie alle sind. Ende der Durchsage. Klasse. Zusatz für die Einwohner Berlins: Unter Berliner verstehen wir das, was man bei Euch als Pfannkuchen bezeichnet. Ende Zusatz.

Und ebenfalls von Steffek empfohlen die Milchbar Gdanski in der Gen. W. Andersa 33. Je nach Tageszeit steht man in einer kleinen Schlange aber Suppe kann man sofort mitnehmen und der Hauptgang ist fertig, wenn die Farbe auf dem Display von rot auf blau wechselt. Dann hat man die Suppe auch bereits aufgegessen. Dafür ist man auch mit ca. 50 PLN bei einem Mittagessen für zwei Personen durch.  Wenn man dann noch draussen sitzen kann ist der Nachmittag echt perfekt.

Das nennt sich Nalesniki serem (dünne mit weißem, etwas gesüßten Quark gefüllte Pfannkuchen) und gibts dort mit etwas geschlagener Sahne und Himbeersauce. Da macht das Intervallfasten mal ein Fastenintervall.

Zum Abschluss waren wir dann noch im Vortex-Tunnel, der Hauptattraktion des Illusionsmuseums am rynek. Da weiß man tatsächlich nicht mehr, ob man steht oder sich dreht.

Nachtrag zur Rückreise: Auf den Rückflug mit LH, der genau 1:20h dauerte, folgte eine Odyssee mit dem ÖPNV. Ein Stellwerk war kaputt. Anstatt es zu reparieren sendete man Durchsagen und entschuldigte sich pausenlos. Nach einer halben Stunde des Wartens fuhr die Tram eine Station nach Kelkheim, dann noch zwei nach Rüsselheim. Umsteigen in den Bus, Fahrt nach Mainz zum Hbf. Dort sollte die Fahrt mit der Tram weitergehen, Fehlanzeige. Ein weiterer Bus fuhr zum Hbf nach Wiesbaden, dann ein weiterer bis zur Schiersteiner Straße. Den Rest na piechote. Über drei Stunden für 30km, das schaff ich auch mit einem Klapprad von 1975.