Nach Krakau, Lodz und Breslau sind wir dieses Jahr in Prag, der tschechischen Hauptstadt. Veranstalter ist wieder Forum Unna, die haben das bislang ganz gut organisiert und soviel kann ich vorwegnehmen, hier haben sie es auch geschafft.
Vorbereitung bei uns und seitens FU
Dieses Jahr hat unsere Freundin Monika ebenfalls Interesse bekundet am Bildungsurlaub teilzunehmen. So haben wir im Winter bereits gebucht und am 1. Mai nachmittags die Reise organisiert. Flüge gab es bei Lufthansa für 166 EUR. Der Hinflug dauert 40′, der Rückflug 1h10′. Angesichts von 8h für eine Bahnfahrt und ähnlichen Kosten ist es dann aber keine Frage mehr, wofür man sich entscheidet. Die Unterlagen kamen wie immer rechtzeitig an. Einziger Wermutstropfen: Bei FU ist eine neue Frau in der Assistenz, die hat die Sachbearbeiter jetzt zum Bruch der deutschen Sprache aufgefordert, konkret: zur Verwendung von Sternen/Asterisken innerhalb von Wörtern. Die Texte zu lesen ist eine Zumutung. Ich beschwerte mich, das tat die Dame ab. Jetzt mach ich das hier öffentlich.
Hin- und Rückreise
Die Reisen kann man als völlig unaufgeregt bezeichnen. Alles funktionierte so, wie beschrieben, auf dem Heimweg gab es Verspätung bei der Lufthansa, aber damit muss man schon mal rechnen. Die Reise von und zum Flughafen in Prag geht in zwei Etappen von sich, da die U-Bahn Linie B noch nicht bis ganz zum Flughafen ausgebaut ist. So steigt man für diesen Teil, die Hälfte der Strecke, in den Bus 100. Die U-Bahn erledigt dann den noch fehlenden Teil der Strecke, bringt einem dann auf der Hinreise bis in die Innenstadt. FU hat die Hotels meist sehr zentral ausgesucht, so auch hier.
Programm
Die örtliche Reiseleitung, hat Frau Zuzana Janku. Ihrer freundlichen aber bestimmten Art ist es auch zu verdanken, dass alle Teilnehmer immer pünktlich sind. Das Programm läuft exakt so ab, wie es beschrieben ist. Am ersten Tag gibt es nach der Begrüßungsrunde einen Vortrag von Jiri Holub, einem Mann mit messerscharfen Verstand und einem Wortschatz, der meinen deutlich übertrifft. Vom Vortrag war ich begeistert. Dienstag waren wir nach einem Stadtrundgang im Muzeum, Mittwoch in Lidice und Donnerstag in Theresienstadt. Freitag gabs Zeugnisse, nach einem weiteren Super-Vortrag von Pan Holub.
Die gesamte Veranstaltung hat mein Wissen über die Greueltaten der Nazischergen (SD, SS, Gestapo aber auch Wehrmacht) in der Tschechei aktualisiert. Mir war das gar nicht mehr so bewusst, dass auch die Tschechen, wie die Polen auch, so brutal und auch mit Willkür behandelt wurden. Ich hege Sympathie für das Heydrich-Attentat. Das war damals bestimmt das Mittel der Wahl, mit schlimmen Folgen natürlich. Das Programm würde ich deswegen auch genauso belassen, wie es abgelaufen ist. Ich hätte lediglich die Busfahrten aus der Stadt heraus gestrichen und wäre mit der U-Bahn rausgefahren. Dann hätte der Bus an der Endhaltestelle warten können. Die Staus nachmittags in Prag sind schlimm.
Die Teilnehmer, ganze 18 an der Zahl, waren freundlich und interessiert. Unter ihnen waren mit uns 9 Menschen, die auch bereits bei Julita Rarek in Gdank bzw. Krakau waren. Es gab auch unterschiedlichen Meinungen, die man natürlich respektiert. Sozialpädagogen und ich liegen in ihrer Weltanschauung oft ein Stück auseinander.
Die Pflichtveranstaltungen gingen meistens bis 17 Uhr, einmal auch bis 18 Uhr. Wir hatten eine ausnahmslos sonnige Woche mit Temperaturen von über 30 Grad am Nachmittag erwischt. Entsprechend groß war der Durst im Feierabend. Aber dafür sind die Tschechen bekannt, sie haben dafür eigens bereits seit 1842 ein eigenes Getränk geschaffen, das Pilsner Urquell.
Ich kann die Veranstaltung weiterempfehlen.
Bilder kommen evtl. noch ein paar nach. Bilder mit Menschen aus der Veranstaltung kann ich keine bringen, ich habe keine Freigabe. Schau mer mal.